Es gibt sie wieder, die Bäckereien, die ihr Handwerk noch beherrschen oder sich wieder darauf besinnen, wie man Brot hunderte Jahre lang gebacken hat. Gleichzeitig beschäftigen wir ÖsterreicherInnen uns wieder mehr mit der Herkunft und der Frische unserer Nahrungsmittel. Wir möchten wissen was drinnen steckt, woher die Zutaten kommen. Qualität, Nachhaltigkeit, aber auch Verträglichkeit & Bekömmlichkeit ist uns wichtig geworden.
Lange genug haben wir uns mit aufgebackenem Brot aus dem Supermarkt zufriedengegeben. Der Duft, den die Brotbacköfen in den Filialen verströmen war zu verlockend. Doch irgendwann haben wir wieder Brot von traditionellen Bäckern gekostet und haben überrascht festgestellt, wie köstlich einfaches Brot mit ehrlichen Zutaten aus der Region schmecken kann.
Da sind wir auch schon bei den wichtigsten Brot Trends angekommen, die wir am Markt beobachten können und die unseren Kunden wichtig sind: Pur, natürlich, traditionell, bio und doch so modern und zeitgemäß.
Die Renaissance von einfach gutem Brot.
Die aktuellen 9 Brot-Trends
1. Brot aus puren, ursprünglichen Zutaten, gebacken wie früher
Frisch gemahlenes Mehl, Quellwasser, Salz. Ein Laib Brot mit Liebe und Leidenschaft von Hand geknetet, gewalkt, in Form gebracht und in einem Stein-, Holz- oder Dampfbackofen knusprig gebacken. Brote auf Basis von traditionellen Rezepten, die in unsere Zeit übersetzt und vielleicht neu interpretiert wurden. Wir wollen wissen was drinnen ist und auf unnötige Zusatzstoffe verzichten.
Zum Glück gibt es diese Brote noch oder besser gesagt wieder, auch bei Hausbrot. Z.B. Geiers Weinviertler Landbrot, Felbers Bio Österreichbrot oder Josephs Bio Urlaib
2. Ursprüngliches Schwarzbrot aus Sauerteig
Es ist die älteste Form Brot herzustellen, jene mit Hilfe von Sauerteig. Er ist ein ganz natürliches Triebmittel und macht Brote flaumig und bekömmlich. Sauerteig besteht nur aus Wasser, Mehl und natürlichen Hefen und Milchsäurebakterien, die sich nach dem Ansetzen von selbst bilden. Die langsame Gärung mit einem natürlichen Sauerteig macht das Brot leichter verträglich und es entsteht ein unvergleichliches Brotaroma.
Joseph Brot hat hier definitiv die Brotszene wachgerüttelt und einen Trend gesetzt, der mittlerweile auch andere angeregt hat, wieder diesen Weg zu gehen und einfach gutes Brot zu backen: Locker und luftiges Brot, in das man eigentlich sofort hineinbeißen muss
Einige unserer zahlreichen Sauerteigbrote, die wir empfehlen können:
3. Brote mit Zutaten aus der Region
Regional erzeugtes Brot mit Persönlichkeit und Geschichte. Das ist es was wir Konsumenten uns wünschen. Nicht immer bekommen wir es. Doch am liebsten würden wir unsere Lebensmittel in der Region kaufen – vorausgesetzt es ist einfach. Der Trend geht zu „local food“. Das gilt auch für Brot.
Es reicht nicht, dass der Bäcker aus der Region kommt, auch die Rohstoffe und Zutaten der Brote sollten wenn möglich aus der Region kommen, die sich meist mit einem Umkreis von 50 km definiert. Wir möchten wissen von wo das Getreide stammt, das im Brot ist und am besten sogar die Geschichte des Bauern, der es angebaut und geerntet hat. Das schafft Vertrauen.
Regionalität findet in allen Verkaufskanälen statt, nicht nur im Supermarkt, auch im Internet. Besonders im Netz ist die Transparenz der Zutaten groß, man kann alles leicht nachlesen.
Bei den Broten der Bäckerei Geier kommen 80% aller Zutaten aus einem Radius von 50km und Joseph Brot ist es wichtig, wo möglich alle Zutaten aus der Region Waldviertel zu beziehen.
4. Bio-Brote
Getreide, Gemüse, Obst, Fleisch, Eier und Milchprodukte. Bio Lebensmittel sind uns ÖsterreicherInnen wichtig. Der Anteil an Bio Lebensmitteln in Österreich beträgt bereits mehr als 8% und steigt ständig. *) In Österreich wird 2019 bereits 25% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet. **)
Bio heißt, es wurde auf Gentechnik, Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel beim Getreide verzichtet. Gleichzeitig steht Bio für Nachhaltigkeit und Umweltschonung. Somit liegt es nahe, dass auch das tägliche Brot in Bio Qualität auf den Tisch kommt. Und das schmeckt man auch. Schön, dass wir wieder vermehrt auf unsere Umwelt achten und uns für beste Bio Qualität entscheiden.
5. Doppelt gebackenes Brot
Früher wurde in Bauernfamilien 1x pro Woche Brot gebacken und auch vom Bäcker hat man nicht täglich frisch Brot geholt. Das Brot hat aber eine Woche lange frisch gehalten, musste es ja auch. Warum? Es wurde doppelt gebacken. Nach dem Backen wird das Brot aus dem Backofen geholt, es darf kurz abkühlen und dann wird es bei hohen Temperaturen nochmals kurz gebacken.
Wird ein Brot doppelt gebacken, wird die Kruste knuspriger und knackiger und das Innere des Brotes, die Krume, noch ein wenig weicher und flaumiger. Vor allem bleiben die Brote länger frisch. Diese Methode haben viele Bäcker wiederentdeckt. Wir Konsumenten machen uns vermehrt Gedanken um Verschwendung und geben auch mehr Geld für gutes Brot aus. Daher begrüßen wir es, wenn es eine knusprige Rinde hat und innen schön weich ist – und auch noch ein paar Tagen hervorragend schmeckt.
Alle Brote von Joseph Brot sind doppelt gebacken, wie z.B.
6. Brote aus Urgetreiden: Waldstauden Roggen, Einkorn & Emmer
Jahrtausende alte Getreide als Trend. Urgetreidesorten sind naturbelassen, unverfälscht im Geschmack und haben einen höheren Nährstoffgehalt (Mineralstoffe, Spurenelemente und Proteine).
Einkorn und Emmer sind die Vorfahren unseres Weizens. Besonders beliebt ist Waldstaudenroggen, unser „Ur-Roggen“, da er für einen besonders intensiven Brotgeschmack sorgt und wieder von einigen Bauern kultiviert wird - auch von unserem Bäckerei Partner Geier.
Brote aus Urgetreiden werden meist von Handwerksbäckern in traditioneller Teigführung hergestellt und gebacken und haben so oft eine bessere Verträglichkeit (z.B. für Menschen mit Reizdarmsyndrom). Nur wenige Bäcker backen bisher mit Urgetreidesorten, da sie oft auch schwieriger oder aufwändiger in der Teigführung sind.
Bei uns im Sortiment aus Urgetreide:
7. Hefefrei, laktosefrei, vegan
Was auf den ersten Blick wie ein aktueller Foodtrend kling, ist eigentlich das natürliche Prinzip bei klassischen Sauerteigbroten. Sie brauchen keine Hefe. Laktosefrei sind sie von Natur aus, da keine Milchprodukte drinnen sind, genauso vegan – denn ein Brot aus Mehl, Wasser, Sauerteig und Salz ist natürlich vegan.
So können mit Broten, die nach althergebrachten Rezepten gebacken werden, moderne, vegane Ernährungsprinzipien erfüllt werden. Auch Laktoseintoleranz oder Unverträglichkeit von Hefe ist kein Problem. Die Auswahl an Broten für diese Ernährungsprinzipien und Unverträglichkeiten ist daher vielfältiger als man glauben mag und wird aufgrund der steigenden Anzahl an Menschen, die sich vegan ernähren, vermehrt nachgefragt.
8. Brote ohne Gluten
Wir bleiben bei den Unverträglichkeiten. Gluten Unverträglichkeit oder Zöliakie ist ein bekanntes Phänomen unserer Zeit. Dabei reagiert der Körper allergisch auf das Klebereiweiß in Weizen, Roggen oder Dinkel. Auch ohne Unverträglichkeit, Menschen denken mehr über ihre Ernährung nach und streichen Gluten haltige Getreide aus ihrer Ernährung.
Buchweizen, Hirse, Reis und die „Quasi-Getreide“ Amaranth und Quinoa sind Alternativen.
9. Brot selbst gebacken
Brot ganz individuell. Nach eigenen Vorlieben und für die besonderen Bedürfnisse bei Unverträglichkeiten und Allergien. In das selbst gebackene Brot kommt nur das hinein, das man liebt. Die Lust selbst zu backen befriedigt auch unser Bedürfnis, wieder mehr direkten Bezug zu Lebensmitteln zu bekommen, mit den Händen zu arbeiten und einen Ausgleich zum oftmalig digitalen Alltag zu schaffen. Man braucht ein wenig Geduld und Zeit, doch der Duft des frisch gebackenen Brotes im Haus und der erste Bissen noch warmes Brot ist der Lohn dafür.